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9
Jun
2019

Next, Pfingstsonntag

Seit dem letzten Eintrag ist mir einiges klarer geworden, manches auch erst nur überhaupt bewusst.

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Die Stimmung des letzten Eintrags läutet wieder regelmäßig meine Tage ein. Je nach Umgebung ist es eher das Modell Doppelaxt oder eher die reine Hoffnungslosigkeit, aber gut ist es auf jeden Fall nicht. Also wieder die Anti-PMS-Pillen nehmen.

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Das Kind ist begabt. Vielleicht hoch-, vielleicht auch nur ein bisschen, man weiß es nicht. Aber ich merke, wie viel Kindheitsfrust da in mir arbeitet, den ich ihm ersparen will. Das Bewusstsein, anders zu sein. Seit dem Umzug vor dreißig Jahren bis vor etwa acht Jahren. Zweiundzwanzig Jahre mehr oder weniger deutliche Ausgrenzung. Anfangs, weil ich anders war, dann habe ich mein Verhalten weiter daran angepasst, nicht mehr verletzt werden zu können, und spätestens dann war ich wirklich komisch.
Das Kind leidet bisher gar nicht. Auf dem Weg zum Kindergarten wird er freudestrahlend begrüßt, auf dem Spielplatz vor dem Haus spielt er mit den anderen, und auch auf fremdem Gelände schließt er blitzschnell neue Spielplatzfreundschaften. Das berührt mich, und es tut mir gut.
Ich habe es meinem Vater gegenüber erwähnt, die Reaktion war eigentlich gar keine. So kenne ich ihn von früher, er ist aber offensichtlich immer noch so. Nix zu machen.
Ich werde vermutlich bald einen IQ-Test machen, weil ichs wissen will. Um mir Klarheit zu verschaffen, um meine eigene Wahrnehmung zu objektivieren. Bin ich hochbegabt oder nur ein bisschen? Egal. Solange da etwas halbwegs plausibles rauskommt (also mehr als Durchschnitt), bestätigt es mein inneres Kind. Das braucht einen Zettel, der mir bestätigt, dass es diese Eigenschaft ist, die mich komisch gemacht hat. Dass ich an diesem einen Punkt außerhalb der Norm liege, aber dass der Rest von mir dann normal und frei von dieser Schuld sein darf, komisch zu sein.
Die Gedanken entstehen gerade während dem Tippen, ich muss das in ein paar Tagen nochmal lesen.

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Dieses Kind ist aktuell wieder 100%ig papa-parteiisch. Ich bin die weniger geliebte, an der vorbei man seinen Favoriten ruft. Ich bin die, die weggestoßen wird. Ich bin die, die den Alltag regelt, die tausendmal Nein sagt, weil das Gequengel bei einem Ja nur anders wird und nicht weniger. Ich bin die Mahnende, der bad cop.
Der Mann beschwert sich über sein Belastetsein und macht weiterhin Ausnahme nach Ausnahme.
Ich löse das zur Zeit nicht auf, ich habe es satt.

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Was wird aus dem Mann und mir?
Er ist offensichtlich immer noch gutwillig. Wenn es ihm besser geht, zeigt er es, dann fühle ich mich wohler mit ihm.
Ich weiß nicht, wie ich ihn noch liebe. Als Vater unseres Kindes, ja. Als Sexualpartner? Schwierig. Als alles, was dazwischen und dazu noch fehlt? Mehr oder weniger.
Keine gute Bilanz, aber sie fühlt sich echt an.
Eine Menschenfreundin und ein Einzelgänger, ein Leser und eine Was-Anderes-Leserin, ein seinem Beruf Verpflichteter, der mir die Luft zum Atmen desselben raubt,...

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Ist die Depression wieder da, oder ist es nur die PMS-Flagge?
Abwarten, das kann ich aussitzen.

18
Mrz
2016

Und immer, immer wieder...

... wenns mir schlecht geht, komme ich hierher.
Nicht blöd, so ein wirklich privates Blog.
Tja, der Plan mit dem Mama werden ging auf.
"Nur" ist die Realität mit Kind anders als erwartet.
"Nur" decken sich meine Erwartungen an mr. leotiny nicht ganz mit seinem Verhalten.
Ein Jahr durchziehen? Muss ich, der Kleine darf nicht drunter leiden.
Was macht das Jahr aus unserer Beziehung? Schutt und Asche, schätze ich.
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leotinys leben

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Zuletzt aktualisiert: 21. Okt, 11:24

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