9
Jun
2019

Risiko

Wer lacht, riskiert, als lächerlich zu gelten.
Wer weint, riskiert, als sentimental zu gelten.
Wer Kontakte knüpft, riskiert, nicht unbeteiligt zu bleiben.
Wer Gefühle zeigt, riskiert, sich preiszugeben.
Wer die eigenen Ideen oder Träume nicht geheim hält, riskiert, sie zu verlieren.
Wer liebt, riskiert, dass die Liebe nicht erwidert wird.
Wer lebt, riskiert, zu sterben.
Wer hofft, riskiert, enttäuscht zu werden.
Wer etwas unternimmt, riskiert, zu scheitern.
Doch wir müssen etwas riskieren, denn die größte Gefahr wäre, nichts zu riskieren.
Ein Mensch, der nichts riskiert, bewegt nichts, besitzt nicht und ist Nicht.
Vielleicht geht er Leid und Enttäuschung aus dem Weg, aber er kann nicht Lernen, nicht fühlen, nichts verändern, sich nicht entfalten und nicht leben.

Gefangen in seiner Sicherheit bleibt er ein Sklave: er hat seine Freiheit verwirkt.
Nur wer etwas riskiert, ist wirklich frei.

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Alt (erstes Erscheinungsdatum hier 2010-11-02 00:18).
Mir gerade wieder begegnet und klang wichtig.

Next, Pfingstsonntag

Seit dem letzten Eintrag ist mir einiges klarer geworden, manches auch erst nur überhaupt bewusst.

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Die Stimmung des letzten Eintrags läutet wieder regelmäßig meine Tage ein. Je nach Umgebung ist es eher das Modell Doppelaxt oder eher die reine Hoffnungslosigkeit, aber gut ist es auf jeden Fall nicht. Also wieder die Anti-PMS-Pillen nehmen.

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Das Kind ist begabt. Vielleicht hoch-, vielleicht auch nur ein bisschen, man weiß es nicht. Aber ich merke, wie viel Kindheitsfrust da in mir arbeitet, den ich ihm ersparen will. Das Bewusstsein, anders zu sein. Seit dem Umzug vor dreißig Jahren bis vor etwa acht Jahren. Zweiundzwanzig Jahre mehr oder weniger deutliche Ausgrenzung. Anfangs, weil ich anders war, dann habe ich mein Verhalten weiter daran angepasst, nicht mehr verletzt werden zu können, und spätestens dann war ich wirklich komisch.
Das Kind leidet bisher gar nicht. Auf dem Weg zum Kindergarten wird er freudestrahlend begrüßt, auf dem Spielplatz vor dem Haus spielt er mit den anderen, und auch auf fremdem Gelände schließt er blitzschnell neue Spielplatzfreundschaften. Das berührt mich, und es tut mir gut.
Ich habe es meinem Vater gegenüber erwähnt, die Reaktion war eigentlich gar keine. So kenne ich ihn von früher, er ist aber offensichtlich immer noch so. Nix zu machen.
Ich werde vermutlich bald einen IQ-Test machen, weil ichs wissen will. Um mir Klarheit zu verschaffen, um meine eigene Wahrnehmung zu objektivieren. Bin ich hochbegabt oder nur ein bisschen? Egal. Solange da etwas halbwegs plausibles rauskommt (also mehr als Durchschnitt), bestätigt es mein inneres Kind. Das braucht einen Zettel, der mir bestätigt, dass es diese Eigenschaft ist, die mich komisch gemacht hat. Dass ich an diesem einen Punkt außerhalb der Norm liege, aber dass der Rest von mir dann normal und frei von dieser Schuld sein darf, komisch zu sein.
Die Gedanken entstehen gerade während dem Tippen, ich muss das in ein paar Tagen nochmal lesen.

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Dieses Kind ist aktuell wieder 100%ig papa-parteiisch. Ich bin die weniger geliebte, an der vorbei man seinen Favoriten ruft. Ich bin die, die weggestoßen wird. Ich bin die, die den Alltag regelt, die tausendmal Nein sagt, weil das Gequengel bei einem Ja nur anders wird und nicht weniger. Ich bin die Mahnende, der bad cop.
Der Mann beschwert sich über sein Belastetsein und macht weiterhin Ausnahme nach Ausnahme.
Ich löse das zur Zeit nicht auf, ich habe es satt.

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Was wird aus dem Mann und mir?
Er ist offensichtlich immer noch gutwillig. Wenn es ihm besser geht, zeigt er es, dann fühle ich mich wohler mit ihm.
Ich weiß nicht, wie ich ihn noch liebe. Als Vater unseres Kindes, ja. Als Sexualpartner? Schwierig. Als alles, was dazwischen und dazu noch fehlt? Mehr oder weniger.
Keine gute Bilanz, aber sie fühlt sich echt an.
Eine Menschenfreundin und ein Einzelgänger, ein Leser und eine Was-Anderes-Leserin, ein seinem Beruf Verpflichteter, der mir die Luft zum Atmen desselben raubt,...

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Ist die Depression wieder da, oder ist es nur die PMS-Flagge?
Abwarten, das kann ich aussitzen.

24
Mrz
2019

Tja

Hat sich nicht viel getan die letzten drei Jahre. Doch, eigentlich schon. Nur in meiner/unserer Beziehung nicht.
Ein guter Vater ist halt nicht zwingend ein guter Partner für mich.
Eigentlich müsste ich mit ihm reden. Habe ich zumindest nie in dieser Klarheit. 1. Aber: wann denn? 2. Aber: bringt eh nix. Beides richtig, bedeutet aber umgekehrt, dass das Thema schon gelaufen ist.
Heißt: Trennen, ausziehen, Wechselmodell.
So weit will ich dann doch nicht gehen.
Noch nicht?
Weils dann jeder weiß?
Weils zu unbequem wird?
Weil...?
Da steckt die unbewueme Wahrheit, die ich erstmal rausfinden sollte, bevor ich etwas tue.

31
Mai
2016

...

TD05 lief heute schon mal gut. Kind schläft und isst und schläft wieder.
Forensperrung erweitere ich auf 14:30 - 19:00.
Jetzt mal nen Text für A. entwerfen. Das wär dann TD03.

Analyse, lose Sammlung

Das Problem sind nicht S. oder s. Das Problem bin ich selbst. Ich weiß nicht, was ich will, ich reagiere nur, ich lasse mich treiben, ich lasse mich steuern. Das ist der erste Schritt, aus dem sich einiges andere ergeben wird.
AN01: Ich sorge für mich.

S. hat sich nicht verändert, seit s. da ist. Er ist genauso und lebt fast genauso weiter. Er war immer schon so: "wenn du nix sagst ist alles gut", mit sich allein zufrieden, in seiner Miniwelt. Ich war anders, ich bin jetzt auf eine Miniwelt zurückgeworfen, und mich macht das wahnsinnig.
AN02: Mein Leben hat sich durch s. massiv eingeengt, S.s kaum verändert.

Ich tue mich schwer damit, S. zu widersprechen. Weil ich eh wenig Energie habe, weil ich dann ewig diskutieren muss, weil er vorgefertigte Meinungen hat, weil er mit zur Zeit intellektuell weit überlegen ist, weil er frei entscheiden kann, wie viel er mir abnimmt. Eine Mischung aus Angst, Neid und Energiesparen. Teilweise überlebensnotwendig, teilweise faul oder feige.
AN03: Ich gehe Auseinandersetzungen mit S. aus dem Weg.

Reicht erstmal.

Schnauze voll

Ich will was ändern, genug Selbstmitleid und verkrochen.
To do-Liste:
TD01. Hier schreiben statt surfen.
TD02. Freiheiten einfordern. Für den Anfang Sportkurs plus eins pro Woche.
TD03. Leute treffen mit s.. Alex? Katja? Y. nochmal anschreiben? Janina? Einen Versuch pro Woche starten.
TD04. Hier analysieren.
TD05. Tage planen statt treiben lassen.
to be continued.

28
Mai
2016

Update

Der letzte Eintrag stimmt wohl immer noch.
Nur, dass mir der Teil "was wird aus unserer Beziehung" grad egal ist. Der Kleine ist wichtig, und meine seelische Gesundheit ist wichtig. Der Rest ist der Rest, der kommt dran, wenn ich Energie übrig habe.
Durchhalten bis November, dann kommt Klein-s zur Tagesmutter.
125 Tage und Nächte.

18
Mrz
2016

Und immer, immer wieder...

... wenns mir schlecht geht, komme ich hierher.
Nicht blöd, so ein wirklich privates Blog.
Tja, der Plan mit dem Mama werden ging auf.
"Nur" ist die Realität mit Kind anders als erwartet.
"Nur" decken sich meine Erwartungen an mr. leotiny nicht ganz mit seinem Verhalten.
Ein Jahr durchziehen? Muss ich, der Kleine darf nicht drunter leiden.
Was macht das Jahr aus unserer Beziehung? Schutt und Asche, schätze ich.
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leotinys leben

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Zuletzt aktualisiert: 21. Okt, 11:24

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